Page 5 - DFB-Schiedsrichterzeitung 06/2019
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          Der DFB-Bundestag hat eine Strukturreform im Schiedsrichter-

          wesen beschlossen. An die Stelle des alten Schiedsrichter-

          ausschusses mit zwei Kommissionen für das Elite- und das

          Amateur lager treten nun eine Schiedsrichterführung für den

          Elitebereich und ein neu ausgerichteter Schiedsrichteraus-

          schuss für die DFB-Spielklassen bei den Amateuren, Frauen
          und Junioren sowie im Futsal und Beachsoccer.














          Der Antrag mit der Nummer 10 ist auf den ersten Blick   Im Zuge der Strukturreform wurden diese Gremien auf-  TE X T
          nur einer von vielen an den DFB-Bundestag. „Betreff:   gelöst. Ersetzt worden sind sie durch einen Schiedsrich-  Alex Feuerherdt
          § 55 DFB-Satzung“ ist er nüchtern überschrieben, gestellt   terausschuss und eine Schiedsrichterführung für den
          hat ihn das Präsidium des Deutschen Fußball-Bundes.   Elitebereich. Letztere nimmt die Aufgaben des Schieds-
          Der DFB-Bundestag möge beschließen, den besagten   richterwesens in der Bundesliga, der 2. Bundesliga, der
          Paragrafen neu zu fassen, heißt es darin. In § 55 ist gere-  3. Liga, dem DFB-Pokal sowie dem Supercup wahr und
          gelt, welche Gremien die Aufgaben des Schiedsrichter-  kümmert sich darüber hinaus um die deutschen Refe-
          wesens innerhalb des DFB wahrnehmen. Das wird nun   rees in den internationalen FIFA- und UEFA-Wettbewer-
          neu organisiert, denn im Antrag, der vom DFB-Bundes-  ben der Männer.
          tag einstimmig verabschiedet wurde, geht es um nicht
          weniger als eine Strukturreform. Das Schiedsrichterwe-
          sen innerhalb des DFB stellt sich neu auf, es wird noch
          professioneller, die Rollen, Aufgaben und Verantwort-
          lichkeiten werden klarer – im Profifußball wie auch bei
          den Amateuren.

          Das hat gute Gründe: „Die Anforderungen an ein pro-
          fessionelles Schiedsrichterwesen sind deutlich gestie-
          gen“, sagt Florian Götte. Der 30-Jährige ist beim DFB
          der Abteilungsleiter Schiedsrichter und vor allem für die
          administrativen Dinge zuständig. „Es gibt einen immen-
          sen Anstieg der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen
          Bedeutung des Fußballs und eine Professionalisierung
          aufseiten der Vereine und Verbände“, betont er. Durch
          die Digitalisierung seien Schiedsrichter-Entscheidun-
          gen  „gläsern“ und allzeit abrufbar geworden, die
          Un parteiischen stünden deutlich mehr im Fokus der
          Medien als früher, erst recht nach der Einführung des
          Video-Assistenten. „Das Schiedsrichterwesen hat sich
          schon in den vergangenen Jahren auf der Basis der bis-
          herigen strukturellen Voraussetzungen weiterentwi-
          ckelt“, sagt Götte, „nun soll der nächste Schritt erfolgen,
          um für zukünftige Anforderungen gerüstet zu sein.“
          Dazu gehört es, die Bereiche Elite und Amateure inner-
          halb des DFB weiterzuentwickeln und zugleich weiter-
          hin eine Durchlässigkeit zu gewährleisten. Bislang gab
          es einen Schiedsrichterausschuss, der zur Erledigung
          seiner Aufgaben zwei selbstständige Kommissionen   Florian Götte verantwortet als Abteilungsleiter Schiedsrichter den administrativen
          bildete, nämlich die Schiedsrichter-Kommission Elite   Bereich, wie Organisation, Budgetverantwortung und Personalführung. Er ist dabei auch
          und die Schiedsrichter-Kommission Amateure.   für die Leitung des Strukturprojekts zuständig.
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