Page 10 - DFB-Schiedsrichterzeitung 06/2019
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„OFFEN FÜR NEUE
ENTWICKLUNGEN“
Seit sechs Jahren ist Udo Penßler-
Beyer Mitglied im DFB-Schieds-
richterausschuss. In der Ver-
gangenheit vertrat er dort die
Interessen des Nordostdeutschen
Fußballverbandes – ab sofort
übernimmt er im höchsten deut-
schen Schiedsrichter-Gremium
den Vorsitz.
I NTE RV I E W err Penßler-Beyer, herzlichen Glückwunsch zur Welche Veränderungen wird es durch die jüngste Struk-
David Bittner Wahl zum Vorsitzenden des DFB-Schiedsrichter- turreform und unter Ihrem Vorsitz für die Schiedsrich-
Alex Feuerherdt H ausschusses. Wie verändert sich mit dem neuen ter im Amateurbereich geben?
Posten künftig Ihr persönliches Aufgabengebiet?
Die Schiedsrichter in den Landesverbänden werden von
Bisher war ich innerhalb der Kommission Amateure vor der Strukturreform bei ihrer „täglichen Arbeit“ kaum
allem zuständig für die Zusammenarbeit mit den Mitar- etwas mitbekommen. Eines unserer wichtigsten Ziele
beitern für Öffentlichkeitsarbeit der Landesverbände war es, auch unter den geänderten Bedingungen eine
und für die Organisation von „Danke Schiri.“. Darüber Stimme für mehr als 60.000 Schiedsrichter in Deutsch-
hinaus habe ich bei den Obleute-Weiterbildungen mit- land auf der obersten Ebene des DFB als deren Interes-
gewirkt. Wie die künftige Aufgabenverteilung im Schieds- senvertretung zu erhalten. Auch die Arbeit der Funkti-
richterausschuss konkret aussieht, werden wir gemein- onsträger an der Basis wollen wir weiter in enger
sam in der konstituierenden Sitzung beraten. Es ist jedoch Zusammenarbeit mit den Landesverbänden unterstüt-
davon auszugehen, dass sich mein künftiges Aufgaben- zen, ohne bisherige bewährte Inhalte und Formate grund-
gebiet stärker auf koordinierende, repräsentative und sätzlich infrage zu stellen, aber auch unter dem Aspekt,
administrative Dinge ausrichten wird. für neue Entwicklungen offen zu sein.
Was hat Sie motiviert, sich für das Amt des Vorsitzen- Lediglich bei der künftigen Gestaltung des unmittel-
den zur Verfügung zu stellen? baren Übergangs zum Elitebereich – also an der obers-
ten Spitze der Amateur-Schiedsrichter – werden wir
Ich habe fast alle Leitungsebenen im Schiedsrichterwe- zumindest zum Teil über neue Wege und Verknüpfun-
sen durchlaufen. Dabei habe ich als Kreis-Obmann, Ver- gen nachdenken müssen, wenn wir den wachsenden
bands-Obmann und Regional-Obmann eine ganze Anforderungen des Elitebereichs auch in Zukunft best-
Menge positiver, manchmal auch negativer Erfahrungen möglich gerecht werden wollen. Hervorheben möchte
gesammelt, die ich bisher immer in die Entwicklung des ich an dieser Stelle aber, dass die Entwicklung unserer
Schiedsrichterwesens einbringen konnte. In den ver- Schiedsrichterinnen künftig wesentlich stärker in Frau-
gangenen sechs Jahren haben wir in der Kommission enhand liegt als bisher. Dadurch erhoffen wir uns neue
Amateure unter Leitung von Helmut Geyer vieles für Impulse, um auch hier die Entwicklung voranzutreiben.
den Amateurbereich auf den Weg gebracht. Ich verweise
dazu auf sein Interview in der letzten Ausgabe der Wie kann und soll trotz der Trennung von Elite und
Schiedsrichter-Zeitung. Diese Arbeit möchte ich im Amateuren künftig noch ein Austausch zwischen bei-
bewährten Team fortsetzen und dabei meine Erfahrun- den Bereichen gewährleistet werden?
gen aus 34 Jahren Funktionärsarbeit einbringen.