Page 7 - DFB-Schiedsrichterzeitung 03-2020
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1_Der Wimpel ist
ein Andenken an
das Endspiel um den
Europapokal der
Landesmeister im
Jahr 1989, in dem
Strigel als Assistent
amtierte, ...
2_... die zahlreichen
Akkreditierungen
zeugen von den
Einsätzen als
Schiedsrichter-
Beobachter im
internationalen
Fußball.
breiten Publikum die Fußballregeln näherzubringen. Atlético Madrid gegen Real Madrid oder erst kürzlich
Ich sollte dies als Lehrwart machen und die regel- Real Madrid gegen Paris St. Germain live verfolgen und
technischen Informationen geben. Wir beendeten das die Referees beobachten. Er wird von der Europäischen
Projekt dann aber wieder.“ Der Hauptgrund war, dass Fußball-Union regelmäßig zu den U 17- und U 19-Tur-
Eugen Strigel sich einerseits als Verantwortlicher vor nieren entsandt. Es gibt in Europa kein Land, in dem er
seine Leute stellen sollte, andererseits Fehler benen- nicht schon war.
nen und deshalb in der Öffentlichkeit indirekt Kritik an
den Unparteiischen äußern musste. In den vergange- Als Lehrwart hat er auch außerhalb Deutschlands in vie-
nen Jahren betreute er im Elite-Bereich den Beobach- len Ländern die Schiedsrichter ausgebildet. So beispiels- Als DFB-Lehrwart
tungsbereich. weise in Indien und Südkorea. Aber auch in Afrika hat er setzte Eugen Strigel
als FIFA-Instructor die Schiedsrichter auf große Turniere schon früh auf
Malka, Roth, Fandel und jetzt Fröhlich; Neuberger, Braun, vorbereitet. Als der „Eiserne Vorhang“ fiel, war er im den Einsatz von
Videos, damals noch
Mayer-Vorfelder, Zwanziger, Niersbach, Grindel und jetzt Auftrag der UEFA in vielen neuen Ländern unterwegs, aufgenommen auf
Keller: Die Schiedsrichter-Obmänner und DFB-Präsi- VHS-Kassetten.
denten kamen und gingen – Eugen Strigel hat sie alle
erlebt. Wie war die Zusammenarbeit? „Ich hatte mit allen
drei Obleuten, in deren Team ich arbeiten durfte, eine
hervorragende Zusammenarbeit und bin allen dreien
(Roth, Fandel, Fröhlich; d. Red.) dafür sehr dankbar. Auch
mit allen Präsidenten war es eine gute Zusammenarbeit.
Sie hatten immer ein offenes Ohr für den Schiedsrich-
terbereich. Ich versuche, offen, ehrlich und geradlinig
zu sein. Ich akzeptiere auch die Meinung des Gegen-
über“, sagt der 70-Jährige.
Er sieht sich als Teamplayer, für den die Schiedsrichter-
Sache über allem steht. „Es ist nicht zielführend, auf
Teufel komm raus seine Meinung durchzusetzen. Es gibt
viele richtige Wege. Nehmen wir nur das Beobachtungs-
system. Wir schicken Beobachter in die Stadien. Coa-
ches sind teilweise vor dem Bildschirm. In England ist
der Beobachter nur vor dem Fernsehgerät und bei der
UEFA ist ein Beobachter im Stadion und einer vor dem
TV“, berichtet er.
Strigel beobachtet auch für die UEFA und FIFA. So durfte
er schon die Top-Begegnungen in der Champions League