Page 7 - DFB-Schiedsrichterzeitung 06-2018
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          sen hat, sehen vor, dass die Video-Assistenten jedes Tor   nachdem Marcel Schmelzer den Ball mit einem akroba-
          von  sich  aus  auf  mögliche  Regelübertretungen  der   tischen Sprung aus dem eigenen Strafraum befördert
          angreifenden Mannschaft überprüfen. „Alles okay, Benny,  hat und einige Frankfurter daraufhin die Hände zum
          kein Abseits“, sagt Günter Perl nach dem Ausgleich zum   Reklamieren gehoben haben. Wieder vergehen nur
          1:1, „Tor korrekt“, nach dem zweiten und dritten Treffer   wenige Sekunden, dann kann Perl vermelden: „Nein,
          des BVB. Als Eintracht Frankfurt zwischenzeitlich zum   kein Hand“ – der Dortmunder hatte den Ball mit dem
          vermeintlichen 2:2 trifft, entscheidet Cortus auf Abseits.   Fuß geklärt.
          Da sein Pfiff erst nach der Torerzielung erfolgt ist, las-
          sen sich Perl und Waschitzki die Szene noch einmal zei-  Als Benjamin Cortus die Partie schließlich abpfeift, klat-
          gen. Denn sollte der Referee sich geirrt haben, wäre eine   schen sich Video-Assistenten und Operatoren ab. Alles
          nachträgliche Anerkennung des Tores noch möglich.   ist gut gelaufen, wirklich strittige Szenen gab es nicht.
          Doch die Bilder sind eindeutig, das Abseits ist klar zu   „Perfekt, Benny“, lobt Perl den Referee. „Danke, Günter,
          erkennen. „Dafür brauchen wir die kalibrierten Linien   und einen schönen Abend“, antwortet Cortus. Mit Jochen
          nicht, das sieht man auch so deutlich“, beschließt Perl.   Drees  und  Rainer  Werthmann  besprechen  Perl  und
          Sein Assistent nickt.                       Waschitzki anschließend noch das Spiel, gehen die wich-
                                                      tigsten Szenen durch, alle sind zufrieden. Eine halbe
          Nur noch einmal, nach 70 Minuten, müssen sich die   Stunde vor Mitternacht erlöschen im Video-Assist-Cen-
          Video-Assistenten per Funk mit dem Unparteiischen in   ter schließlich die Lichter. Am Samstagnachmittag wird
          Verbindung setzen. „Günter, check Hand“, bittet dieser,   der Raum wieder voll besetzt sein.




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          1_Im Besprechungsraum werden die Video-Assistenten
          auf ihre Tätigkeit vorbereitet.
          2_Die Zweitliga-Referees Alexander Sather (Mitte) und
          Florian Heft (vorne) trainieren an der Arbeitsstation für
          den Ernstfall.
          3_Aus mehr als 20 Kameraperspektiven suchen die
          Operatoren ständig die beste Einstellung heraus.
          4_Projektleiter Jochen Drees macht sich während der
          90 Minuten Notizen für die Nachbesprechung des Spiels.
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