Page 31 - DFB-Schiedsrichterzeitung 05-2019
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          Zugleich geht Helmut Geyer davon aus, dass sich der   Assistenten frühzeitiger als bislang zu spezialisieren und
          Siegeszug der Headsets fortsetzen wird: „Mittlerweile   ihnen diesbezüglich eine Perspektive aufzuzeigen. Das
          werden sie vielfach ja auch schon in den Amateurspiel-  würde dann natürlich auch die Notwendigkeit von Spe-
          klassen eingesetzt. Damit einher geht natürlich die Not-  ziallehrgängen weiter erhöhen. Sie müsste es dann nicht
          wendigkeit, den Gebrauch und die Kommunikation über   mehr nur auf DFB-Ebene geben, sondern auch auf der
          sie zu schulen.“                            Ebene der Landesverbände.“

          Die Landesverbände hätten die Zeichen der Zeit längst   In den Coachinggesprächen nach dem Spiel nähmen
          erkannt, sagt Geyer, dort würden Assistententhemen   die Leistungen der Assistenten inzwischen einen grö-
          mittlerweile ausführlich behandelt. Das sei wichtig, weil   ßeren Raum ein, selbst wenn der Fokus insgesamt auf
          die Spezialisierung bei den Assistenten bereits in den   dem Schiedsrichter bleibe, berichtet Geyer, der auch
          Amateurklassen beginnen müsse: „In naher Zukunft   aus eigener Erfahrung spricht: „Ich habe Assistenten-
          werden wir nur noch spezialisierte Assistenten in den   coachings von Jan-Hendrik Salver und Josef Maier erlebt,
          höchsten zwei bis drei Ligen haben“ – also eigens   von denen ich viel gelernt habe. Das hat bei mir dazu
          geschulte Fachkräfte, die nicht mehr als Hauptschieds-  geführt, dass ich bei meinen Beobachtungen noch mehr
          richter tätig sind. „Und das bedeutet, dass wir mit der   auf die Tätigkeit der Assistenten achte: Wann und wobei
          Spezialisierung nicht erst in diesen Ligen anfangen kön-  waren sie gefordert, wie haben sie – längst nicht nur
          nen. Wir müssen beispielsweise dahin kommen, dass   durch offene Fahnenzeichen übrigens – die Spielleitung
          ein Regionalliga-Assistent den Entwicklungsweg   des Schiedsrichters unterstützt?“
          beschreiten kann, als spezialisierter Assistent auch in
          die Profispielklassen zu gelangen.“         Auch die Assistenten würden zu Recht ein qualifiziertes
                                                      Feedback durch die Coaches und Beobachter erwarten.
          Er würde sich dann nicht über eine Schiedsrichterliste   Die Professionalisierung bei den Schiedsrichter-Assis-
          qualifizieren, sondern über eine eigene Assistentenliste.   tenten werde also weiter ausgebaut, resümiert Helmut
          Geyer  weiter:  „Wir müssen früher  damit  beginnen,   Geyer. „Wir sind damit in allen Spielklassen weit fortge-
          Schiedsrichter zu fragen: Wo siehst du selbst deine   schritten. Und wir werden diesen Weg auch weiterhin
          Zukunft? Als Schiedsrichter oder als spezialisierter Assis-  konsequent gehen.“
          tent? Und wir müssen selbst darangehen, sehr gute



                                                                                                   Speziallehrgänge
                                                                                                   für Assistenten
                                                                                                   werden auch an der
                                                                                                   Basis künftig immer
                                                                                                   wichtiger.
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