Page 8 - DFB-Schiedsrichterzeitung
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       Dr. Riem Hussein
       (Mitte) führt mit ihren
       Geschwistern eine
       Apotheke.
                        ergriffen haben, sagen viele Patienten aus Sorge um ihre   den Speichel und Tröpfchen verbreitet wird, ist der Mund-
       Zweitliga-       Gesundheit die Termine ab.“                  Rachen-Raum, in dem wir arbeiten, der größte Risiko-
       Schiedsrichter und                                            Bereich.“ Dennoch betont der Zahnarzt: „Wir führen alle
       Zahnarzt Benedikt   Gleichzeitig sei jeder Patient selbst ein Risiko für den   notwendigen Behandlungen durch. Nur auf Zahnreini-
       Kempkes sorgt für   Arzt. „Ich bin bei jeder Behandlung nah am Mund, anders   gungen verzichten wir, da hier besonders viel Aerosol
       bestmöglichen Schutz
       für sich und seine   ist es nicht möglich. Da das Virus hauptsächlich über   (feine Tröpfchen) entsteht, das lange in der Luft verweilt.“
       Patienten.
                                                                     Welche Hygienemaßnahmen führt er dagegen ins Feld?
                                                                     „Wir haben den Betrieb in zwei Schichten aufgeteilt, um
                                                                     auf eine eventuelle Infektion innerhalb der Praxis reagie-
                                                                     ren zu können und das Infektionsrisiko untereinander
                                                                     zu minimieren. Unsere Patienten betreten die Praxis ein-
                                                                     zeln, geben gezielt Auskunft über ihren Gesundheits-
                                                                     zustand und werden dann direkt in das Behandlungs-
                                                                     zimmer geleitet, damit es nicht zu unnötigen Kontakten
                                                                     im Wartezimmer kommt.“
                                                                     Einen positiven Corona-Fall habe es in der Praxis nicht
                                                                     gegeben. „Dennoch sind wir vorbereitet und haben ent-
                                                                     sprechende Schutzausrüstung in Form von Masken,
                                                                     Handschuhen, Kitteln, Schutzvisieren und Kopfhauben
                                                                     bereitgestellt, um jeden behandeln zu können.“

                                                                     Die Hygienestandards in Zahnarztpraxen seien ohnehin
                                                                     schon immer sehr hoch gewesen, sagt Benedikt Kemp-
                                                                     kes.  „Im Baumarkt oder in öffentlichen Verkehrsmitteln
                                                                     ist meiner Meinung nach die Wahrscheinlichkeit von
                                                                     kontaminierten Flächen viel größer.“

                                                                     Der Unparteiische kenne niemanden persönlich, der
                                                                     infiziert oder erkrankt sei. „Die Infektionszahl in meinem
                                                                     Heimatkreis ist sehr gering. Ich selbst halte mich an die
                                                                     Regeln und hatte außerhalb der Praxis und meiner
                                                                       Familie keinen Kontakt.“
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