Page 26 - DFB-Schiedsrichterzeitung 06-2020
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NICHTS ALS BETRUG
Mit zunehmender Spielgeschwindigkeit wird die Unterscheidung zwischen Foul und Simulation für den Unparteiischen immer schwieriger.
Immer wieder verhalten sich Spieler unsportlich im Sinne der
Spielregeln und verstoßen gegen das Fair Play auf dem grü-
nen Rasen. Dabei schaden sie dem Spiel und betrügen nicht
nur das gegnerische Team, sondern zugleich alle am Fußball
beteiligten Fans. Der DFB-Lehrbrief Nr. 94 hat insbesondere
„Simulationen“ zum Thema.
TE X T chlagworte gehören in den Medien zu den Auf- In der Fußballszene umstritten waren dagegen Spieler,
Günther Thielking
machern der Sportberichterstattung. Im Fußball die mit unfairen Mitteln den Weg zum Erfolg suchten und
Swerden sie mit herausragenden Akteuren verbun- damit für Schlagzeilen sorgten. Zu ihnen gehörte auch
den. So wurde der ehemalige Nationaltorwart Toni ein Nationalspieler, der im Dress von Borussia Dortmund
Turek zum „Fußballgott“, als er im WM-Finale 1954 im April 1995 beim Spiel gegen den Karlsruher SC im
scheinbar unhaltbare Bälle abwehrte. Den genialen Strafraum zum Sturz ansetzte und spektakulär fiel. Er holte
Mittelfeldspieler Bernd Schuster verbindet jeder Fuß- damit einen Strafstoß für sein Team heraus. Mit dieser
ballkenner heute noch mit der Bezeichnung der „Blonde legendären Schauspieleinlage war er einer der ersten
Engel“, und unvergessen bleibt das „Kopfballunge- Spieler, die den Begriff „Schwalbe“ im Fußball etablier-
heuer“ Horst Hrubesch, der zahlreiche Bananenflanken ten. Sein Gegenspieler Dirk Schuster meinte später: „Zwi-
seines Mitspielers Manni Kaltz mit wuchtigem Einsatz schen ihm und mir hätte man einen Kleinwagen parken
im Netz versenkte. können, so weit waren wir auseinander!“