Page 9 - DFB-Schiedsrichterzeitung 03-2019
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unter das Dach des DFB gehörten und damit auch ihre pehel bekannt gewesen ist. In
Publikation. einem Rückblick auf diese Zeit
schreibt er 1968: „Das war das
So kam es, dass Simon Rosenberger, Mitglied im Bun- Signal für den Schriftleiter (also
desschiedsrichterausschuss und bis dahin Chefredak- Koppehel, d. Red.), die Deutsche
teur der Zeitung „Westdeutscher Sport“, im November Schiedsrichter-Zeitung wieder in
1925 mit der Entwicklung und Herausgabe beauftragt eigene Regie zu nehmen.“
wurde. Am 14. Januar 1926 erschien in Köln die Num-
mer 1 der „DFB-Schiedsrichter-Zeitung“. Ihr Untertitel Er wird also der Nachfolger sei-
verdeutlichte den Anspruch, sich von der DSZ abzuset- nes Nachfolgers Alwin Hof-
zen: „Alleiniges amtliches Organ der Schiedsrichter des schneider und bringt Anfang
Deutschen Fußball-Bundes“ – das war deutlich. Dezember 1925 – sechs Wochen
vor der ersten DFB-Schiedsrich-
In seinem Text „Zur Einführung“ auf der Titelseite schreibt ter-Zeitung – eine Ausgabe her-
Rosenberger: „Ohne Schiedsrichter ist kein geordneter aus, in der er schreibt, „dass unser
Spielbetrieb denkbar, aber ohne Fußballbetrieb brau- Organ, die ,Deutsche Schieds-
chen wir auch keine Schiedsrichter. Und da das eine nicht richter-Zeitung‘, … , nicht nur das
ohne das andere möglich ist, müssen beide in engster älteste, sondern überhaupt das
Tuchfühlung bleiben. Die Schiedsrichter-Organisation einzige Organ für Schiedsrichter-
darf auf keinen Fall so ausgebaut werden, dass sie einen Regelfragen auf dem ganzen
Staat im Staate bildet.“ Geht auch das gegen die DSZ? Kontinent ist und dass wir durch 1947:
diese Tatsache in uns die Verpflichtung zu ernstester Noch kein DFB, aber
Man kann als sicher annehmen, dass die Absicht des Arbeit an dem Fortschritt der Schiedsrichtersache füh- eine Schieds richter-
DFB, eine eigene Zeitung herauszubringen, Carl Kop- len“. Zeitung.
Hans Ebersberger bei einer Diskussion im Herbst 1989. Sein Fußball-Nachlass befindet sich im DFB-Archiv.
geschriebenen Wort in die Köpfe der Schieds- SRZ analysierten Szenen inzwischen unmit- auch als Autoren von Schiedsrichter-Büchern
richter zu kommen, um dort die Bilder ent- telbar im Internet abzurufen sind. Verdienste. Carl Koppehels „Der Schieds-
stehen zu lassen, die in der jeweiligen Situa- richter im Fußball“ erlebte mehrere Aufla-
tion auf dem Spielfeld abgerufen werden Aber Ebersberger war dennoch auch ein gen und war für viele Unparteiische ein stän-
mussten. Dass Hans Ebersberger es mithilfe Mann des Wortes, vor allem des gesproche- diger Begleiter. Das gilt auch für das
der fortschreitenden Medien-Technik leich- nen Wortes. Er konnte jede Art von Schieds- „Schiedsrichter-Handbuch“, an dessen
ter hatte, kann sicher nicht bestritten wer- richter-Gruppe, ob Top-Leute oder Anfänger, Zustandekommen Hans Ebersberger ent-
den. Er brachte die „Lehrbilder“ ins Blatt, in kürzester Zeit in seinen Bann ziehen. Jeder scheidend beteiligt war. Es handelte sich
später ließ er die ersten Spielszenen-Videos Zuhörer nahm etwas für seine Praxis aus den dabei um eine Loseblattsammlung, deren
zusammenstellen, um sie auf Lehrgängen Vorträgen des „Schiedsrichter-Lehrers“ für einzelne Kapitel immer wieder aktualisiert
der Spitzen-Schiedsrichter zu zeigen. Heute sein nächstes Spiel mit. wurden, sodass der Unparteiische als Abon-
sind sie auf jedem Lehrabend an der Basis nent immer auf dem neuesten Stand der
selbstverständlich. Eine Entwicklung, die Über ihre unzähligen Beiträge für die Regeln war. Eine ebenso einfache wie sinn-
noch anhält, wenn man sieht, dass die in der Schiedsrichter-Zeitung hinaus haben beide volle Idee.