Page 18 - DFB-Schiedsrichterzeitung
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aus und kommt so zu einer klaren Torchance, ehe der
Schiedsrichter mit dem Verfahren für die Disziplinarmaß-
nahme begonnen hat. In diesem Fall wird die fällige Ver-
warnung/der fällige Feldverweis in der nächsten Spielun-
terbrechung ausgesprochen. Handelt es sich bei dem
Vergehen um das Vereiteln einer offensichtlichen Tor-
chance, wird der fehlbare Spieler verwarnt. Wurde mit dem
Vergehen ein aussichtsreicher Angriff verhindert oder
unterbunden, wird der fehlbare Spieler nicht verwarnt.
Lässt der Schiedsrichter nach dem Vereiteln einer offen-
sichtlichen Torchance einen schnell ausgeführten Frei-
stoß zu, wird aus dem verzögerten Feldverweis eine
Verwarnung. Lässt der Schiedsrichter analog dazu nach
dem Verhindern oder dem Unterbinden eines aussichts-
reichen Angriffs einen schnell ausgeführten Freistoß zu,
wird die verzögerte Verwarnung nicht mehr ausgespro-
chen.
Löst sich ein Torwart
beim Strafstoß zu R E G E L 1 2 –
früh mit beiden Füßen F O U L S U N D U N S P O R TLI C H E S B E TR AG E N
von der Linie und ( DI S Z I P L I N AR M A S S N AH M EN/ VO RT E I L )
muss der Strafstoß
deshalb wiederholt Wenn der Schiedsrichter bei einem verwarnungs- oder
werden, wird der
Keeper dafür nun erst feldverweiswürdigen Vergehen auf Vorteil entscheidet,
im Wiederholungsfall muss die fällige Verwarnung/der fällige Feldverweis in der
verwarnt. nächsten Spielunterbrechung ausgesprochen werden.
Handelt es sich beim Vergehen jedoch um das Vereiteln
sowohl die Gelbe als auch die Rote Karte für den Tor- einer Torchance, so wird der Spieler wegen unsportlichen
hüter geben – unabhängig davon, ob dieser den Ball Betragens verwarnt. Verhindert oder unterbindet er einen
mit dem Fuß oder mit der Hand spielt. Dabei wird näm- aussichtsreichen Angriff, wird er nicht verwarnt.
lich nicht das strafbare Handspiel des Torwarts als sol-
ches mit einer Persönlichen Strafe sanktioniert, sondern Genau wie bei einem „Quick free kick“ im Absatz zuvor
die unzulässige zweite Ballberührung nach einer Spiel- wird auch bei einem gewährten Vorteil bei der Verhin-
fortsetzung. derung eines aussichtsreichen Angriffs oder einer offen-
sichtlichen Torchance die Persönliche Strafe nach unten
R E G E L 12 – F O U L S U N D U N S P O R TLI C H E S reduziert: Aus „Rot“ wird „Gelb“, aus „Gelb“ wird „keine
B E T R AG EN ( DI S Z I P L I N AR M A S S N AH M EN/ Karte“ – bezogen auf die Verhinderung einer Torchance
„Q U I C K F R E E K I C K“ ) wie auch beim Stoppen eines aussichtsreichen Angriffs.
Unter gewissen
Umständen wird die Entscheidet sich der Schiedsrichter, einen Spieler zu ver- R E G E L 12 – F O U L S U N D U N S P O R TLI C H E S
Persönliche Strafe warnen oder des Feldes zu verweisen, wird das Spiel erst B E T R AG EN ( DI S Z I P L I N AR M A S S N A H M EN )
nach „Vorteil“- nach Abschluss des Verfahrens für diese Disziplinarmaß-
Gewährung durch
den Schiedsrichter nahme fortgesetzt. Es sei denn, das Team, das das Verge- Ein Spieler wird bei folgenden Vergehen verwarnt: Miss-
reduziert. hen nicht begangen hat, führt den fälligen Freistoß schnell achtung des vorgeschriebenen Abstands bei Schiedsrich-
ter-Ball, Eckstoß, Freistoß oder Einwurf.
Es wird ergänzt, dass auch bei der Missachtung des vor-
geschriebenen Abstands bei einem Schiedsrichter-Ball
eine Verwarnung ausgesprochen wird.
R E G E L 1 4 – S T R A F S T O S S
Der Torhüter verstößt gegen die Spielregeln:
– Geht der Ball ins Tor, zählt der Treffer.
– Verfehlt der Ball das Tor oder springt von der Querlatte
oder einem der beiden Torpfosten zurück, wird der Straf-
stoß nur wiederholt, wenn das Vergehen des Torhüters
den Schützen eindeutig gestört hat.
– Wird der Ball vom Torhüter abgewehrt, wird der Straf-
stoß wiederholt.
Führt das Vergehen des Torwarts zu einer Wiederholung
des Strafstoßes, wird der Torhüter für das erste Verge-