Page 18 - DFB-Schiedsrichterzeitung 01-2020
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VIEL ARBEIT
TROTZ LOCKDOWN
Im Interview mit Alex
Feuerherdt spricht Udo
Penßler-Beyer, der
Vorsitzende des DFB-
Schiedsrichteraus-
schusses, über aktuelle
Arbeitsfelder.
Seit dem erneuten Lockdown sind die Amateur-
Sportplätze im ganzen Land wieder verschlossen.
ie Obleutetagung konnte aufgrund der Corona- Umgang mit der Pandemie gewesen. Und nicht zuletzt
Pandemie diesmal nicht als Präsenzveranstal- hätten wir erneut die Weiterbildung der Obleute the-
D tung stattfinden, aber sie ist, anders als bei den matisiert, auch vor dem Hintergrund, dass sich dort ein
Lehrwarten, auch nicht als Online-Konferenz abge- Verjüngungsprozess vollzieht, mit dem Veränderungen
halten worden. Was waren die Gründe dafür? etwa im Bereich des Umgangs mit Technik und Digita-
lisierung einhergehen.
Wir haben im Vorfeld die Obleute aller 21 Landesver-
bände gefragt, ob sie zu speziellen Themen einen beson- Was genau hat es mit dem digitalen Schiedsrichter-
deren Rede-, Diskussions- oder Informationsbedarf ausweis auf sich?
haben. Es hat aber nur ein Obmann diesen Bedarf ange-
meldet. Und wir wollten gerade in einer belastenden Dieser digitale Ausweis soll mit dem DFBnet gekoppelt
Zeit, in der viele ständig an Videokonferenzen teilneh- und über dieses Portal freigeschaltet werden. Damit ent-
men müssen, keine Online-Konferenz um ihrer selbst fällt die jährliche manuelle Verlängerung in Form des
willen veranstalten. Anders als die Lehrwartetagung, bei Stempels. Der digitale Schiedsrichterausweis wird letzt-
der es vornehmlich um aktuelle Szenen aus dem Spiel- lich nichts anderes sein als eine App, die auf dem Smart-
betrieb und um die Regelauslegung geht, lebt die Obleu- phone installiert wird, und bei Bedarf lässt er sich dann
tetagung auch stärker vom persönlichen Austausch und mit dem Handy vorzeigen, etwa an der Schiedsrichter-
vom Input durch Fachreferenten. Das ist durch eine kasse am Stadion. Um die konkreten Details zu regeln,
Videokonferenz einfach nicht zu ersetzen. hat sich eine Arbeitsgruppe gegründet, der Vertreter des
DFB sowie der Regional-, Landes-, Bezirks- und Kreisver-
Um welche Themen wäre es vor allem gegangen, wenn bände angehören. Es sind also alle Ebenen dabei.
die Tagung stattgefunden hätte?
Und welche Veränderungen soll es im Beobachtungs-
Neben einem allgemeinen Rückblick auf das vergan- wesen geben?
gene Jahr hätten beispielsweise die Themen DFBnet
und digitaler Schiedsrichterausweis im Mittelpunkt Grundsätzlich wollen wir näher an das Beobachtungs-
gestanden. Außerdem hätten wir über mögliche Verän- system im Elitebereich rücken, müssen dabei allerdings
derungen im Beobachtungswesen gesprochen und ein berücksichtigen, dass wir bei Weitem nicht die perso-
Zwischenfazit gezogen, was die Bemühungen zur Ein- nellen und technischen Möglichkeiten haben, die es
dämmung von Gewalt gegen Schiedsrichter betrifft – dort gibt. In jedem Fall soll es bundesweit einen ein-
das war ja bei der letzten Tagung das wichtigste Thema. heitlichen Beobachtungsbogen im Amateurbereich
Ein weiterer Punkt wären natürlich die schwierige Lage geben, der auch im DFBnet abbildbar ist. Im Moment
in den Verbänden angesichts von Corona und der ist es in den Frauen-Bundesligen, den höheren Ama-