Page 28 - DFB-Schiedsrichterzeitung 01-2020
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KOMPETENT
KOMMUNIZIEREN
Während der
90 Minuten muss der
Schiedsrichter den
richtigen Zugang zu
den Spielern finden.
„Man kann nicht nicht kommunizieren.“ Diese Feststellung
des Kommunikationswissenschaftlers Paul Watzlawick ist für
den Schiedsrichter von großer Bedeutung. Denn mit jeder
Geste, jeder Körperbewegung und jeder Aussage sendet der
Referee Signale aus, die von den Spielern wahrgenommen
und interpretiert werden.
TE X T ls in den 1960er- und 1970er-Jahren Spieler wie und seinen Tricks für Furore. Auch seine Schlagfertigkeit
Günther Thielking Uwe Seeler, Franz Beckenbauer und Willi „Ente“ im Umgang mit den Gegenspielern, den Journalisten und
A Lippens die Fußballszene in Deutschland präg- eben den Schiedsrichtern sorgte immer wieder für Schlag-
ten, steckten Begriffe wie „präventive Spielleitung“ und zeilen. Wie im Jahr 1965, als er vom Unparteiischen ver-
„Kommunikationskompetenz“ noch in den Kinderschu- warnt wurde mit den Worten: „Herr Lippens, ich verwarne
hen. Die Schiedsrichter wurden zumeist kraft ihres Amtes Ihnen.“ Darauf antwortete er: „Herr Schiedsrichter, ich
als Unparteiische respektiert. danke Sie“ – und wurde prompt des Feldes verwiesen.
Dabei sorgte Lippens, der kleine, wendige Linksaußen Ein Referee mit der entsprechenden Kommunikations-
von Rot-Weiss Essen, nicht nur mit seiner Tor gefährlichkeit kompetenz hätte hier sicherlich mit einer passenden