Page 9 - DFB-Schiedsrichterzeitung 02-2021
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         DIE NUMMER EINS





         UNTER DEN PFEIFEN










          Kaum ein Schiedsrichter hat                                                              Die Fox 40 ist
                                                                                                   weiterhin die
          noch eine Trillerpfeife, fast alle                                                       meistverkaufte
                                                                                                   Pfeife.
          nutzen inzwischen die Fox 40.

          Die Firma b+d-Allzweck-Sport-
          artikel verkauft pro Jahr etwa

          250.000 Stück dieses kanadi-

          schen Produkts.







                ie Kunst des Pfeifenmachens in Deutschland ent-  Da gibt es eine witzige Geschichte, warum der Inhaber
                stand zum Ende der 19. Jahrhunderts im Erzge-  von Fox 40 die Pfeife erfunden hat …
         D birge. Etwa 90 Jahre lang sind in Deutschland unter
          dem Markennamen Lübold von der Crone Triller- und Sig-  Klee: Richtig. Ron Foxcroft, so heißt er, hat in Hamilton
          nalpfeifen aus Holz, Metall und Kunststoff produziert   (Ontario) nicht nur eine große Spedition, sondern er war
          worden. Das Metallbauunternehmen MBZ Obernahmer   auch ein bekannter Basketball-Schiedsrichter. Und als
          aus Nachroth-Wiblingwerde im Sauerland hatte das Tra-  er bei den Olympischen Sommerspielen 1976 in Mon-
          ditionsunternehmen Lübold irgendwann übernommen.   treal pfiff, blieb ausgerechnet beim Finale die Kugel in
          Wie der ehemalige Geschäftsführer Peter Hofmann auf   seiner Pfeife stecken – vermutlich wegen der Feuchtig-
          Anfrage mitteilte, gibt es MBZ Obernahmer aber nicht   keit, die sich darin gesammelt hatte. In der Folge ent-
          mehr. Die Firma wurde vor etwa vier Jahren geschlossen.   wickelte er eine kugelfreie Dreikammer-Pfeife aus hoch-
                                                      wertigem Kunststoff.
          Die handgefertigten Lübold-Pfeifen waren unter ande-
          rem bei der Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika und   Wie viele Pfeifen verkaufen Sie von diesem Hersteller
          bei der Europameisterschaft 2012 in Polen und der   pro Jahr?
          Ukraine zum Einsatz gekommen. Heute bestellen die
          meisten Schiedsrichter(gruppen) ihre Produkte im Inter-  Klee: Etwa 250.000.
          net, unter anderem bei b+d-Allzweck-Sportartikel. Die
          Firma aus Trechtingshausen am Rhein, die auch eine   Und wohin?
          Vielzahl von Artikeln des DFB-Generalausrüsters adidas
          im Sortiment hat, bezeichnet sich selbst als „weltgröß-  Klee: In alle Welt. Überall, wo Fußball, Handball, Vol-
          ten Spezialisten für Schiedsrichter- und Regelzubehör“.   leyball, Hockey und Basketball gespielt wird.
          Wir sprachen mit Geschäftsführer Andreas Klee.
                                                      Welches Produkt ist besonders gefragt?
          Herr Klee, kennen Sie einen deutschen Hersteller von
          Schiedsrichter-Pfeifen?                     Klee: Die meistverkaufte Pfeife ist nach wie vor die
                                                      Fox 40 Classic in Schwarz. Sie kostet um die acht Euro.
          Klee: Ich bin seit 25 Jahren hier im Unternehmen, aber
          schon vor der Wende gab es in der alten BRD niemand.   Die gibt es auch in anderen Farben?
          Der einzige kam aus der ehemaligen DDR. Inzwischen
          hat fast jeder Schiedsrichter ein Produkt von Fox 40   Klee: Genau, in elf Farben. Zum Beispiel in Rot und in Gelb.
          International aus Kanada – von der Bundesliga bis zur   Schiedsrichter passen sie gerne ihrer Trikotfarbe an. Aber
          Kreisliga B.                                am häufigsten wird die Fox 40 in Schwarz geordert.
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