Page 20 - DFB-Schiedsrichterzeitung 02-2021
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STRAFEN FÜR
STÖRENFRIEDE
Wenn Spieler oder
Teamoffizielle den
Fair-Play-Gedanken
missachten, dürfen sie
nicht ungestraft
davonkommen.
Fehlender Respekt gegenüber dem Schiedsrichter ist in den
meisten Spielklassen ein Problem.
TE X T motionen müssen doch erlaubt sein! Mit diesem schen schließlich doch bestätigt wird, folgt im Inter-
Günther Thielking Argument verharmlosen Spieler und Vereinsoffi- view manchmal immerhin eine Entschuldigung. Doch
E zielle immer wieder ihre verbalen Schimpftiraden die Bilder der aggressiven Auseinandersetzung auf
gegen die Schiedsrichter und deren Assistenten. Selbst dem Platz sind dann längst schon auf den Fernsehern
bei eindeutig richtigen Entscheidungen gegen ihr Team in den Wohnzimmern Deutschlands angekommen und
rasten sie aus und vergessen dabei völlig, dass ihre unkon- führen dazu, dass das Verhalten der vermeintlichen
trollierten Ausfälle die Unparteiischen als Person schä- Vorbilder im Profifußball auch an der Basis kopiert
digen und den Spielablauf massiv stören. Es fehlt ihnen wird.
nicht nur an Akzeptanz der Entscheidungen, sondern vor
allem auch an Respekt gegenüber dem Schiedsrichter. Im aktuellen DFB-Lehrbrief Nr. 96 wird das Problem der
„Unsportlichkeiten als Störfaktoren im Fußball“ thema-
Wenn nach dem Spiel – und erst nach der Betrachtung tisiert. Dabei beziehen sich die Verfasser vorrangig auf
der Fernsehbilder – die Entscheidung des Unparteii- Vergehen der Aktiven auf dem Spielfeld. So berichtete